Spielerportrait Kim Madsen
Der 25. August 2004 war für den dänischen Fußballprofi Kim Madsen schon ein ungewöhnlicher, ein besonderer Tag im Ostseebad Nienhagen.
Denn an jenem Mittag bat der Skandinavier des F.C. Hansa Rostock die Chefs seines Arbeitgebers zur Wohnungseinweihung.
Bei strahlendem Sonnenschein kamen die Bosse und Kollegen. Denn es gab etwas Besonderes zu feiern:
Der Hersteller und Vertreiber von Fertigteilhäusern ScanHaus Marlow überlies als offizieller Sponsor dem F.C. Hansa Rostock das tolle gelbliche Haus, das wiederum von dem Spieler selbst angemietet wurde. Eine derartige Kooperation fand bereits zum zweiten Mal zwischen dem Häusle-Bauer und dem Bundesligisten statt.
Mittelfeldspieler René Rydlewicz wohnt ja schon im ersten Sponsoren-Haus vis à vis. Haus drei und vier sind im Bau bzw. bezugsfertig. Sollen allerdings nicht an Spieler vermittelt werden.
Wie schrieb die NNN am Tag darauf: "Auch der Mieter selbst - seit Januar beim Verein - zeigte sich von seiner neuen Unterkunft angetan. "Wir fühlen uns hier sehr wohl", verriet der 26-Jährige. Als Ausgleich zu Training und Profi-Karriere liebäugelt er seit Einzug mit Rasenmähen und Unkrautjäten. "Wenn es zuviel regnet, muss ich einmal in der Woche mähen", weiß er schon jetzt. Sogleich gibt der Däne aber auch mit einem Lächeln zu: "In der letzten Woche waren meine Eltern hier und haben sehr viel im Garten gemacht." Abgenommene Arbeitszeit, die Kim Madsen und Lebensgefährtin Sandrina Gille gemeinsam und mit Golden-Retriever-Hündin Nelly verbringen konnten."
Es hätte nicht erst der Gemütlichkeit des neuen Hauses bedurft. Denn schon Hansas erster Däne Thomas Rasmussen versuchte Kim und Sandrina, die aus Halberstadt stammt und Augenoptikerin ist, in Rostock gut zu behüten. Denn Kim ist Kumpel von Thomas. Alter Kumpel? Kim Madsen: "Wir spielten in der Jugend bei KB Kopenhagen zusammen. Thomas riet mir nach Rostock zu kommen. Bei Hansa wäre alles super." Stimmt schon, oder Kim? Jedenfalls verriet Kim schon nach den ersten Wochen dies den neugierigen Journalisten: "In Rostock hast du das Gefühl in einer Familie zu sein. In Wolfsburg, meiner ersten Bundesligastation, war dies nicht so. Da glaubt jeder, er ist der Größte". Und: Jürgen Röber war als Trainer auch nicht gerade sein bester Freund. "Ja, Ich bin mit ihm nicht klar gekommen."
Rasmussen über seinen Freund Madsen: "Kim ist eine gute Verstärkung für Hansa. Er besitzt großes Potenzial. Jetzt wird Hansa mit noch mehr Danish-Dynamite die Bundesliga begeistern."
Die Trainer über den rothaarigen Abwehr-Riesen (1,90 m, 84 kg). "Kim ist ein Junge mit Köpfchen. Er ist wahnsinnig kopfballstark, taktisch gut geschult und international erfahren. Wir haben ihn schon seit Jahren beobachtet."
Der Junge aus Roskilde kam so am 22.12.2003 durch Juri Schlünz als zweiter Däne ablösefrei vom VfL Wolfsburg. Bis zum Saisonende 2003/2004 bestritt er 26 Spiele und machte ein Tor, 13 Spiele/0 Tore davon für Hansa.
Kim Madsens Fixpunkte seiner Karriere in Deutschland:
Erstes Bundesliga-Spiel: 10. August 2002 VfL Wolfsburg auf Schalke (0:1)
Erstes Bundesliga-Tor: 7. Dezember 2002 VfL Wolfsburg gegen Hertha BSC zum 2:2 in der 90. Minute.
Erstes Bundesliga-Spiel für Hansa: 27.02.2004, Hansa Rostock gegen SC Freiburg (4:1), eingewechselt in der 84. Minute für René Rydlewicz.
Kurios also daran, ein Nienhagener Bewohner ging für den anderen...
Die Negativerlebnisse des Dänen: "2003 war ein Seuchenjahr."
Innenbandanriss im Knie. Danach zwickte der Meniskus. Ich musste mich noch mal operieren lassen."
Das Lebensmotto des Dänen, der so gerne noch in der Nationalmannschaft bei Morton Olsen spielen will: "Wenn ihr talentiert seid, benötigt ihr Glück und den Wunsch, immer an euch arbeiten zu wollen."
Madsen über Madsen: "Ich wünsche mir nie Krieg auf Erden, Gesundheit für meine Familie und mich und ein langes Sportlerleben."
Bemerkenswert an Kim Madsen ist immerhin dies: Er begann mal als Stürmer, war 1994 bei einem 19:0 gegen für KB Kopenhagen fünf Mal mal erfolgreich.
Am Ende des Besuches löst Kim Madsen in der gemütlich und zweckmäßig eingerichteten Wohnung mit viel Holz, Leder und Spiegeln auch dieses Geheimnis seines Lebens.
"Ich habe kein Lieblingsgericht. Ich schaue einfach in Kochbücher und lege dann los."
Insider wollen wissen: Steak und Fleisch mit Petersiliensauce gelingen ihm am besten. Ob die Kollegen und Landsleuten Thomas und David Rasmussen bestätigen können? Denn, inzwischen ist Kim Madsen beim F.C. Hansa Rostock ja schon einer von drei Dänen und die sind gerne auch mal in Nienhagen Gäste...
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